Der Berliner Kinderchor wurde im Sommer 1945 von Felicitas Hübbe-Haunert gegründet – damals noch unter dem Namen „Gajo-Chor“.
In den Ruinen der Nachkriegszeit bot sie Berliner Kindern einen Ort der Hoffnung: Beim gemeinsamen Singen konnten sie Sorgen vergessen und neue Kraft schöpfen.
Schon bald entwickelte sich aus der kleinen Singgruppe ein fester Kinderchor, der mit seinem klaren, warmen Klang und der Begeisterung seiner jungen Sängerinnen und Sänger viele Menschen berührte.
Ende der 1950er-Jahre trat der Chor erstmals außerhalb Berlins auf – der Beginn einer langen internationalen Geschichte.
Bis heute führten über 100 Konzertreisen in 25 Länder: von Skandinavien bis Spanien, von London und Paris bis St. Petersburg und Moskau, von Wien bis Tokio.
1982 und 1990 gastierte der Chor in Japan, 1993 sang er sogar ein Ständchen für das japanische Kaiserpaar in Berlin.
Mit seinem Repertoire von klassischer Chormusik über Volkslieder bis zu Berliner Gassenhauern wurde der Berliner Kinderchor zu einem musikalischen Botschafter der Stadt.
Neben zahlreichen Konzerten wirkte der Chor bei vielen Rundfunk-, Film- und Fernsehproduktionen von ARD und ZDF mit.
Zu den Höhepunkten gehören Auftritte mit bekannten Künstlern wie Helmut Lotti oder Chris de Burgh, sowie die Mitwirkung im Film „Der Hauptmann von Köpenick“.
Seine Offenheit für neue Formate und musikalische Stile machte den Berliner Kinderchor über Generationen hinweg lebendig und vielseitig.
Seit vielen Jahren engagiert sich der Chor mit Benefizkonzerten für karitative Zwecke – unter anderem gemeinsam mit der Fernsehjournalistin und UNICEF-Botschafterin Sabine Christiansen, mit CARE und Ein Herz für Kinder.
Auch das Miteinander im Chor ist geprägt von Fürsorge und Zusammenhalt.
Mehr als 1.000 ehemalige Chormitglieder gibt es mittlerweile - viele halten bis heute Kontakt, helfen ehrenamtlich oder unterstützen Veranstaltungen.
So ist aus einem Chor eine Familie geworden – über Generationen hinweg.
Die Gründerin prägte den Chor mit Leidenschaft, Disziplin und Herzenswärme.
Sie studierte Musik und Pädagogik in Berlin und Salzburg und war als Lehrerin tätig.
Ihr Engagement wurde vielfach geehrt:
1970 erhielt sie als erste Frau in der Bundesrepublik den Titel „Chordirektorin ADC“,
1976 das Verdienstkreuz am Bande,
und 1990 das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Bis zu ihrem Tod blieb Felicitas Hübbe-Haunert dem Chor verbunden – als Künstlerin, Mentorin und Herz seiner Geschichte.
Nach dem Tod der Gründerin wurde der Chor von Veronika Pietsch mit großer Hingabe von 2002 bis 2024 weitergeführt.
Sie brachte ihre Bühnenerfahrung aus dem Berliner Metropol-Theater ein und legte besonderen Wert auf Stimmbildung und musikalische Präzision.
Seit 2025 leitet Hendrik Kiesewalter den Chor. Er war selbst Chormitglied und kennt die musikalische DNA des Ensembles. Mit seiner Begeisterung für Chormusik und seiner ruhigen, einfühlsamen Art führt er den Berliner Kinderchor in die Zukunft.
Im Jahr 2025 feiert der Chor sein 80-jähriges Bestehen. Dazu gibt es ein neues Design!
Was 1945 mit ein paar mutigen Kinderstimmen begann, ist heute ein lebendiges Stück Berliner Musikgeschichte – getragen von Gemeinschaft, Engagement und der Freude am Singen.
Eine Auswahl unserer bisherigen Konzertreisen in das In- und Ausland:
1963 Wien
1964 Cork
1965 Paris | Oslo
1968 Marienbad
1970 Graz
1974 Enschede
1978 Jersey
1979 Bern
1982 Japan
1984 Finnland
1986 Italien
1987 England
1989 Budapest
1990 Leningrad | Japan
1991 Moskau
1992 Budapest
1994 Barcelona
1996 Bar-le-Duc | Stettin
1998 Verona
2003 Goddelsheim
2005 Prag
2006 Prag
2008 Torgau
2009 Frankfurt (Oder)
2012 Chicago
2013 Mailand
2016 Wien
2017 Gardasee | Verona | Venedig
2023 Gardasee | Verona | Venedig